In Österreich schießt die Nachfrage nach PV-Anlagen regelrecht durch die Decke. Solartechnikanbieter müssen Interessenten wegen voller Auftragslisten und damit einem enormen Arbeitspensum eine Bearbeitungszeit von bis zu einem Jahr in Aussicht stellen. Deshalb stellt sich für viele Eigenheimbesitzer die Frage, ob sie diese langen Wartezeiten nicht einfach mit der Eigenmontage ihrer PV-Anlage umgehen können. Wer keine „zwei Linken“ hat, kann eine Photovoltaikanlage auch mittels Eigenmontage installieren. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten und macht ihren Haushalt relativ energieautark. Allerdings sollte die Verkabelung von einem Elektriker durchgeführt werden, da wegen der hohen Ströme bei unsachgemäßer Verkabelung Lebensgefahr besteht.
Visuelle Darstellung der PV-Anlage
Zur Planung der Photovoltaikanlage können kostenlose Online-Softwarelösungen eingesetzt werden. Dabei wird simuliert, welchen Ertrag die Anlage erbringen kann und unter welchen Umständen Verschattungen auftreten können. Ein PV Designer-Tool sollte stets die wichtigsten Parameter in die Berechnungen miteinbeziehen.
Optimale Ausrichtung der Photovoltaikanlage
Die optimale Ausrichtung ist eine wichtige Planungskomponente, die Auskunft darüber gibt, wie die Photovoltaikanlage montiert werden sollte. Um einen möglichst hohen Ertrag mit den PV-Modulen erzielen zu können, sollte die Ausrichtung immer optimal gewählt sein. Den höchsten Ertrag erzielt eine PV-Anlage in Mitteleuropa in etwa bei 30° Neigung und bei einer gänzlich südlichen Ausrichtung, also einem Azimut von 0°.
Verschattung der PV-Module
Vorab muss geklärt werden, ob Verschattungen der Dachfläche durch Dachgauben, Bäume sowie z.B. Blitzschutzantennen oder umliegende Gebäude vorliegen, was in der Planung berücksichtigt werden sollte. Für eine Verschattungsanalyse wird der kürzeste Tag des Jahres, nämlich der 21.12, zugrunde gelegt. An diesem Tag liegt die Sonne am tiefsten, wodurch die längsten Schatten geworfen werden.
Dachstatik
Bei Neubauprojekten oder Eigenheimen, die jünger als 10 Jahre sind, sind in der Regel sehr gute Dachvoraussetzungen für PV-Anlagen gegeben. Bei älteren Anlagen empfiehlt es sich jedenfalls die Dachstatik zu überprüfen. Das künftige Solardach samt Gebäude müssen die Last der Photovoltaikanlage sowie Windlast und Schneelast tragen können.
Montage
Aus rechtlicher Sicht ist für die Photovoltaik-Montage an Privathaushalten kein Experte notwendig. Allerdings ist die Installation kompliziert und kann zu einer wahren Herausforderung werden. Vor allem dann, wenn die Erfahrung in diesem Bereich fehlt, lohnt es sich die Dienstleistung direkt vom Fachmann zu beziehen. Schließlich muss darauf geachtet werden, dass Aspekte der Betriebssicherheit und Brandschutzgefahr eingehalten werden. Das technische Know-How für eine professionelle Photovoltaik-Montage bringen Solarteure, Spengler oder Dachdecker und Elektrotechniker mit.
Sollte die PV-Anlage dennoch in Eigenmontage entstehen, empfiehlt es sich vorab zu überprüfen, ob dadurch die Garantieleistung der Hersteller von Modulen, Wechselrichter oder Batteriespeicher erlischt.
Montagearten
Die Dachmontage auf einem Schrägdach ist wohl die häufigste Variante für Privathaushalte. Die PV-Module werden dabei parallel zum Dach montiert. Durch die Neigung des Daches (und eine Ausrichtung, wenn möglich nach Süden) können hohe Erträge erzielt werden.
Bei der Dachmontage unterscheidet man zwischen Aufdachmontage mit Gestell und Indachmontage. Bei der ersten Variante werden PV-Module auf einer Trägerkonstruktion mithilfe von an der Dachlatte befestigten Dachhaken installiert, die auf den Dachziegeln „liegt“. Bei der Indachmontage werden spezielle Solarmodule oder Ziegelmodule anstelle von Dachziegeln verwendet. Diese Variante ist optisch attraktiver, jedoch meist kostenintensiver.